Landtagswahlen in Sachsen 2019 – Was tun?

2019 stehen Landtagswahlen in Sachsen an. Bei der Bundestagswahl 2017 gab es mit einer sehr starken AfD schon einen Vorgeschmack darauf, wie die kommenden Landtagswahlen möglicherweise die politischen Verhältnisse in diesem Bundesland ändern könnten. In diesem Verletzungsslot wollen sich organisierte Gruppen und Einzelpersonen darüber austauschen, was ein sinnvoller Umgang mit den kommenden Wahlen sein könnte. Der Fokus wird nach einer kurzen Bestandsaufnahme und Analyse auf konkreten Ideen, Austausch und Absprachen liegen. Der Workshop richtet sich an organisierte Gruppen und Strukturen, jedoch sind Einzelpersonen, die an einer gemeinsamen langfristigen Arbeit interessiert sind auch willkommen.

Zeit/Ort: Sa, 11:00-12:30, Seminarraum

Anarchismus im Alltag!

Wie lebt mensch anarchistisch, jenseits der großen, globalen Revolution gegen das Scheißsystem?
Anarchismus ist eine politische Theorie, die oft weit mehr zu bieten hat als chaotische Anarchie, autonome Gewalt, wärmende Feuer und gute Musik. Anarchist*innen wirken auch im ganz banalen Alltag an verschiedensten Fronten und beeinflussen mir ihren Idealen die Gesellschaft. Die Anarchosyndikalistische Jugend Leipzig (ASJL) möchte mit dem Vortrag weiter an der Entdämonisierung des Anarchismus arbeiten und zeigt, welchen Einfluss anarchistisches Gedankengut in verschiedensten Bereichen der Gesellschaft hatte und hat, wie erschreckend schwer, aber auch wie erstaunlich leicht es manchmal ist, ein wenig Anarchismus in den eigenen Alltag zu integrieren, egal ob in der Bildung, im Konsum, im Umgang mit verschiedensten Normen, Regeln, Gesetzen und Erwartungen oder auch im eigenen sozialen Umfeld.

Referent*in: Anarcho-Syndikalistische Jugend Leipzig
Zeit/Ort: Sa, 17:30-19:00, Reteko

Juko 2019 organisieren? Bin dabei!

Auch 2019 soll es den Juko wieder geben. Du hast Lust diesen Kongress mitzuorganisieren? Programmplanung, Layout, Mobi, … – in dem Workshop geben wir einen Einblick in die Juko-Orga und sprechen darüber wie Du Dich einbringen kannst.

Referent*in: Juko-Orga 2018
Zeit/Ort: So, 12:30-14:00, Reteko

Isch hab Polizei(gesetz)kritik

Bayern hat es getan, Baden-Württemberg auch – NRW, Sachsen, Niedersachsen und weitere stehen in den Startlöchern: Gesetzesänderungen zur massiven Befugniserweiterungen für die Polizei. Die Poliztei darf nicht nur viel früher eingreifen, sondern auch gleichzeitig viel weiter gehen: Überwachung, Fußfesseln, Aufenthalts- und Kontaktverbote bis hin zu Präventivgewahrsam auf der Basis von Vermutungen. Dazu neue Waffen, verdachtsunabhängige Kontrollen und flächendeckende Videoüberwachung. Wir wollen mit euch drüber reden, was drin steht in den neuen Gesetzen, was wir bisher dagegen getan haben und warum und welchen kollektiven Umgang es damit gibt und geben kann. Dazu wollen wir auch eure Gedanken hören und gemeinsam an neuen Strategien spinnen.

Zeit/Ort: Fr, 15:30-18:30, Reteko

Graffitti

Kunst, Propaganda, Vandalismus oder einfach nur wack? Wie entsteht ein Graffiti? Ihr interessiert euch schon länger fürs Sprühen oder habt noch keinerlei Erfahrung wie man ordentlich, schnell und auch halbwegs ästhetische pieces malt? In diesem Workshop wird euch praktisch beigebracht, wie ein Graffiti entsteht – Wie gehe ich mit Dosen um? Wie sprühe ich schnell und flächig? Wieviel Leute braucht man u.s.w…. Darüber hinaus erfahrt ihr noch Wichtiges zum Malen in der Nacht, was ihr beachten solltet, nicht machen solltet und wer euch so alles in die Queere kommen könnte. Auch was passiert, wenn es mal sehr schlecht läuft… Wir hoffen, dass unsere Stadtbilder bald sehr viel schöner aussehen werden..!

Zeit/Ort: Sa, 15:30-18:30, Hof

Für ein „Recht auf Stadt!“ – in meinem kleinen Kaff?

Unter dem Motto „Recht auf Stadt!“ lassen sich sehr unterschiedliche soziale Proteste fassen. In den Groß- und Universitätsstädten sind es oft Initiativen gegen den Mietenwahnsinn und und die Verdrängung ärmerer Haushalte aus ihren Wohnungen und Nachbarschaften an die Stadtränder. Daneben werden dort, aber auch in vielen Mittel- und Kleinstädten ohne diese großen Probleme auf dem Wohnungsmarkt mit diesem Schlagwort oft auch andere Themen wie Freiräume, Bauwagenplätze, Flächen für Partys, Gärtnern ohne Jägerzaun und Gartenzwerge etc. verbunden. Ein wichtiger Aspekt dabei sind selbstverwaltete Wohn- und Kulturprojekte, alternative Jugendzentren, offene Treffpunkte usw. Doch auch Konflikte in der Stadt, die zunehmend durch staatliche Repression oder Privatisierung öffentlichen Eigentums „gelöst“ werden sollen, spielen eine große Rolle: Kameraüberwachung, polizeiliche Kontrollbereiche an sog. „gefährlichen Orten“, Aufenthaltsverbote für bestimmte Gruppen und vieles andere mehr.

Ausgehend von unseren Erfahrungen mit dem Netzwerk „Leipzig – Stadt für alle“ wollen wir gemeinsam mit euch diskutieren: Welche dieser Probleme sind bei euch vor Ort vordringlich? Welche Ansätze für politische Arbeit gibt es bereits anderswo und wie sinnvoll und machbar sind diese in eurer konkreten Situation? Wie hängen die unterschiedlichen Probleme zusammen und wie können wir die verschiedenen Kämpfe um ein „Recht auf Stadt“ miteinander verbinden?

Referent*in: Leipziger Netzwerk „Stadt für alle“
Zeit/Ort: Sa, 15:30-17:30, Mediencafé

Einblicke in die Frauenrevolution in Rojava – Ein Reisebericht

Im Juni 2018 war das Internationalistische Zentrum Dresden Teil einer Frauendelegation durch Rojava/ demokratische Förderation Nord-Syrien. In Rojava (kurdisch „Westen“) wurde 2011 im Zuge der syrischen Revolution die Autonomie ausgerufen und ein radikal-demokratisches System entwickelt, das versucht über politische Partizipation und gesellschaftliche Mitgestaltung ein freiheitliches und friedliches Zusammenleben in einer von Krieg, Zerstörung, Ausgrenzung und Unterdrückung gekennzeichneten Gesellschaft aufzubauen. Vorreiter*innen dieser sozialen Revolution sind unzählige Frauen*, die für ihre Freiheit kämpfen, in zivilen wie auch militärischen Strukturen. Die Befreiung der Frau* ist die Grundlage des demokratischen Aufbruchs in Rojava. Um zu verstehen, wie genau das praktisch aussieht, welche Utopien und Geschichten hinter der Frauenrevolution in Rojava/ demokratische Förderation Nord-Syrien stehen, hat die Delegation verschiedene autonome/ unabhängige Frauenstrukturen besucht. Wir trafen Kämpfer*innen der YPJ, Mütter der HPJ, Junge Frauen* der Jineolojî, besuchten Kongra Star, Mala Jin oder das autonome Frauendorf Jinwar. Was sich hinter all dem verbirgt und welche Geschichten uns die kämpfenden Frauen* erzählten, möchten wir nun mit euch teilen.

Zeit/Ort: Sa, 11:00-13:30, Großer Saal

Faschismusbegriff und Faschismustheorien – eine Einführung

„Faschismus“ – dieses Wort ist häufig nur noch ein abgenutzter Kampfbegriff ohne bestimmbaren Inhalt. Im Vortrag geht es darum, den Faschismusbegriff zu klären und zu schärfen. Dazu werden einige Grundgedanken unterschiedlicher Faschismustheorien vorgestellt. Können uns diese Theorien in der heutigen bedrohlichen Lage irgendwie weiterhelfen? Welche Formen des Faschismus gibt es in der heutigen Gesellschaft, und wie können wir ihnen begegnen?

Referent*in: Mathias Wörsching, faschismustheorie.de
Zeit/Ort: Do, 19.00, Reteko

Ey, du Assi!

„Asozial“ ein Begriff der heute noch in verschiedenen Kontexten benutzt wird: Von Assi-TV bis zur Punkband Mühlheim Asozial. Aber wo kommt diese Bezeichnung überhaupt her?

Welche Ideologie steckt dahinter und wie können wir uns kritisch damit auseinandersetzen? Kann man den Begriff positiv benutzen? Was hat das Ganze mit Geschlecht und sozialer Stellung zu tun? Welche Personengruppen wurden und werden als „Asozial“ stigmatisiert?

Das sind einige der Fragen die wir in diesem Workshop mit euch diskutieren möchten. Ein kleiner Reader mit Texten wird bereitgestellt.

Referent*in: Naturfreundejugend Leipzig
Zeit/Ort: Sa, 11:00-14:00, Kleiner Saal

Einführung in Marx’ Kritik der politischen Ökonomie

In unserem Workshop wollen wir uns mit Marx’ wichtigstem Werk, dem »Kapital«, oder wie es im Untertitel heißt, der »Kritik der politischen Ökonomie« widmen. Wir wollen das Werk als wissenschaftlichen Text ernstnehmen und gemeinsam mit euch diskutieren, was sich daraus über den Kapitalismus lernen lässt. Denn dieser ist nicht nur der zentrale Gegenstand der »Kritik der politischen Ökonomie«, er prägt auch bis heute unser Leben tiefgreifend.
Grund genug, Vorurteile und Klischees über Marx’ Theorien kurz bei Seite zu lassen und sich gemeinsam Fragen wie diesen zu widmen: Warum ist der Kapitalismus eine Klassengesellschaft? Wie funktioniert kapitalistische Ausbeutung? Was ist eigentlich dieses Kapital? Warum kann man mit Geld alles kaufen? Warum haben Waren einen Wert? Was unterscheidet eigentlich den Kapitalismus von anderen Gesellschaftsformen? Und wie müssten bessere Alternativen aussehen?
Der Workshop orientiert sich eng am Marxschen Werk und baut auf wert- und kapitaltheoretischen Diskursen aus Russland, Frankreich, den USA und der BRD auf. Er richtet sich vor allem an Einsteiger_innen ohne oder mit wenig Vorwissen. Doch auch Fortgeschrittene, die ihr Wissen auffrischen, hinterfragen oder verfeinern wollen, sind herzlich willkommen!

Referent*in: The Future is Unwritten
Zeit/Ort: Sa, 11:00-14:00, Mediencafé