Ey, du Assi!

„Asozial“ ein Begriff der heute noch in verschiedenen Kontexten benutzt wird: Von Assi-TV bis zur Punkband Mühlheim Asozial. Aber wo kommt diese Bezeichnung überhaupt her?

Welche Ideologie steckt dahinter und wie können wir uns kritisch damit auseinandersetzen? Kann man den Begriff positiv benutzen? Was hat das Ganze mit Geschlecht und sozialer Stellung zu tun? Welche Personengruppen wurden und werden als „Asozial“ stigmatisiert?

Das sind einige der Fragen die wir in diesem Workshop mit euch diskutieren möchten. Ein kleiner Reader mit Texten wird bereitgestellt.

Referent*in: Naturfreundejugend Leipzig
Zeit/Ort: Sa, 11:00-14:00, Kleiner Saal

Einführung in Marx’ Kritik der politischen Ökonomie

In unserem Workshop wollen wir uns mit Marx’ wichtigstem Werk, dem »Kapital«, oder wie es im Untertitel heißt, der »Kritik der politischen Ökonomie« widmen. Wir wollen das Werk als wissenschaftlichen Text ernstnehmen und gemeinsam mit euch diskutieren, was sich daraus über den Kapitalismus lernen lässt. Denn dieser ist nicht nur der zentrale Gegenstand der »Kritik der politischen Ökonomie«, er prägt auch bis heute unser Leben tiefgreifend.
Grund genug, Vorurteile und Klischees über Marx’ Theorien kurz bei Seite zu lassen und sich gemeinsam Fragen wie diesen zu widmen: Warum ist der Kapitalismus eine Klassengesellschaft? Wie funktioniert kapitalistische Ausbeutung? Was ist eigentlich dieses Kapital? Warum kann man mit Geld alles kaufen? Warum haben Waren einen Wert? Was unterscheidet eigentlich den Kapitalismus von anderen Gesellschaftsformen? Und wie müssten bessere Alternativen aussehen?
Der Workshop orientiert sich eng am Marxschen Werk und baut auf wert- und kapitaltheoretischen Diskursen aus Russland, Frankreich, den USA und der BRD auf. Er richtet sich vor allem an Einsteiger_innen ohne oder mit wenig Vorwissen. Doch auch Fortgeschrittene, die ihr Wissen auffrischen, hinterfragen oder verfeinern wollen, sind herzlich willkommen!

Referent*in: The Future is Unwritten
Zeit/Ort: Sa, 11:00-14:00, Mediencafé

Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit zu rechten Aktivitäten

Wir dokumentieren seit 10 Jahren unter chronikle.org neonazistische Aktivitäten und diskriminierende Ereignisse. Aber was ist eigentlich der Sinn dessen und können damit mehr als die üblichen Verdächtigen erreicht werden? Wir berichten aus unserer Arbeit und freuen und über einen Austausch mit euch. Wenn ihr an ähnlichen Projekten arbeitet oder bereits Erfahrungen gesammelt habt seid ihr ebenso willkommen wie ohne Vorkenntnisse.

Referent*in: ChronikLE
Zeit/Ort: Fr, 15:30-17:30, Kleiner Saal

Critical Whiteness – Freundin oder Feindin der Emanzipation?

Selten hat ein anti-rassistischer Ansatz innerhalb linker, emanzipatorischer Bewegung(en) so viel Kontroversen ausgelöst. Auch die anti-rassistische Szene selbst scheint gespalten. „ Autoritär, geradezu stalinistisch in der Praxis!“ sagen manche. „Absolut notwendig für tatsächliche Solidarität!“ sagen andere.
Vincent Bababoutilabo, Referent der ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), lädt dazu ein Critical Whiteness als Ansatzpunkt für linke, anti-rassistische Politik kritisch zu beleuchten.

Referent*in: Vincent Bababoutilabo, ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland)
Zeit/Ort: Sa, 15:30-18:30, Großer Saal

Care-Revolution – Wir putzen den Kapitalismus weg!?

Clara staubsaugt ihre Wohnung, Nico kocht etwas zu essen und Simone bringt ihre Tochter zum Kindergarten. Karlo trinkt gemütlich ein Feierabend-Bier nach seinem Acht-Stunden-Tag und Marie ist erschöpft von ihrer Nachtschicht im Pflegeheim.
Und wie hängt das nun alles zusammen? Und vor allem: Was hat das mit dem Kapitalismus zu tun?
Um eine Gesellschaft (und vor allem die Menschen, aus denen sie besteht) am Leben, gesund und zufrieden zu halten, müssen sehr viele unterschiedliche Arbeiten und Aufgaben erfüllt werden. Gemeinsam gehen wir der Frage nach, welche Tätigkeiten das sind, unter welchen Bedingungen diese im Kapitalismus verrichtet werden, wer gewinnt und wer verliert – und natürlich, wie wir es anders machen können.

Referent*in: Care-Revolution Netzwerk
Zeit/Ort: Sa, 11:00-14:00, Reteko

Beautiful revolution – Gestalten mit InDesign

Obwohl das Monopol von Adobe in letzter Zeit kräftig wackelt, ist InDesign noch immer das meist verbreitete und am besten entwickelte Werkzeug für Gestaltung im Printbereich. Wie können wir die Software nutzen, um emanzipatorische, linke Inhalte darzustellen? Dazu schauen wir uns in diesem zwei mal 3 Stunden umfassenden Workshop die Grundfunktionen des Programms an und werden diese anhand von praktischen Übungen ausprobieren. Unser Augenmerk werden wir auch auf grundsätzliche Gestaltungsprinzipien richten.

Folgendes wird Inhalt des Workshops sein: Unterschiedliche Papierformate anlegen, Überschriften und Fließtext gestalten, Farben verwenden, Formen zeichnen, Fotos einbinden, mit mehrseitigen Dokumenten und Musterseiten umgehen, Formatvorlagen für umfangreichen Text einrichten, ein Dokument für den Druck vorbereiten, PDF erstellen

Außerdem: Textmischung, Textauszeichnung, goldener Schnitt, Weißraum, Kontraste in Farbe, Form und Anordnung, Rhythmus, Einfachheit

Der Workshop richtet sich an Einsteiger*innen, die Interesse an Gestaltung haben und sicher im Umgang mit dem Computer sind. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 Personen begrenzt.

Technische Hinweise:

  • Alle Teilnehmer*innen benötigen ein eigenes Notebook mit Maus, darauf eine lauffähige Version von Adobe InDesign (Version ist egal). Vor Ort sind Arbeitsplätze und Steckdosen vorhanden.
  • Eine kostenlose 30-Tage-Testversion gibt es unter: https://creative.adobe.com/de/products/download/indesign
  • Adobe bietet an, die Vollversion CS2 (von 2005) kostenlos herunterzuladen. Adobe prüft dabei nicht, ob eine bereits erworbene InDesign-Lizenz zum Installieren berechtigt, setzt aber voraus, das es so ist. Eine Installationsanweisung gibt es hier (auf eigene Gefahr): https://yourmedia.at/blog/2013/01/gratis-adobe-verschenkt-creative-suite-2
  • Am besten installierst du das Programm schon in Ruhe zu Hause. Falls du das nicht kannst: Bitte sei bereits 30 Minuten früher da, um genügend Zeit zu haben ggf. auf technische Probleme zu reagieren, falls dies vor dem Workshop noch möglich ist. Die Empfehlung ist, InDesign bereits vor der Konferenz zu installieren.

Referent*in: Linus
Zeit/Ort: Fr, 11:00-19:00, Seminarraum

Antirassistisches Argumentionstraining

Wer kennt es nicht: Mitschüler_innen, Eltern oder der_die Kassierer_in an der Supermarktkasse regen sich wieder mal über „Asylanten“ auf: Viele der vermeintlichen Argumente lassen sich dabei leicht inhaltlich entkräften. Aber reicht es dem Gegenüber mit Argumenten zu begegnen? Oftmals sind eher Art und Weise der Argumente und Diskussion wichtig. Dies wollen wir uns gemeinsam anschauen und anhand eurer Beispiele Handlungsstrategien diskutieren und ausprobieren.

Zeit/Ort: Fr, 11:00-14:00, Großer Saal

Antisemitismus – Das alte Gesicht der neuen Rechten

In ganz Europa erstarken als rechtspopulistisch bezeichnete, vor allen Dingen aber völkisch-nationalistische Bewegungen und Parteien, deren Markenkern eine vorwiegend gegen die in Europa lebenden Muslime gerichtete Fremdenfeindlichkeit zu sein scheint. Die Konjunktur dieser ressentimentgeladenen Befindlichkeit verweist auf einen Veränderungsprozess innerhalb der europäischen Rechten, die die mehrheitstaugliche Hetze gegen Muslime als Vehikel benutzt, um endlich aus der Schmuddelecke des „Rechtsextremismus“ zu kommen.
In gleicher Weise scheint auch eine Ausdifferenzierung in der Artikulation antisemitischer Ressentiments zu bestehen. Der nicht mehr ganz so neuen Rechten dient die öffentlichkeitswirksame Distanzierung vom Antisemitismus vor allem als strategische Abgrenzung zum Neofaschismus und Neonazismus, um sich auf diesem Wege als modernisierte, vom historischen Ballast der faschistischen bzw. nazistischen Vergangenheit befreite demokratische Rechte zu profilieren.
In die gleiche Richtung verweisen die vermeintlich israelfreundlichen Äußerungen deutscher und europäischer „Rechtspopulisten“, die den jüdischen Staat jedoch nur als einen Bündnispartner im Abwehrkampf, den das „Abendland“ gegen „den Islam“ zu führen habe, herbeifantasieren. Sie instrumentalisieren Juden und Israel, um die eigenen fremdenfeindlichen Positionen zu legitimieren. Es mag daher kaum überraschen, dass in den Verlautbarungen etwa von der AfD der Antisemitismus nahezu vollständig „muslimischen Immigranten“ angelastet wird. Doch so real die Existenz eines islamisierten Antisemitismus ist, so verlogen ist es, wenn er ausgerechnet von deutschen Völkischen angeprangert wird.
In diesem Workshop gehen wir dem Verhältnis der neuen Rechten zum Antisemitismus nach.

Referent*in: Johannes Hohaus lebt in Leipzig und engagiert sich gegen die Widrigkeiten dieser Gesellschaft im Bildungsverein Parcours e.V.
Zeit/Ort: Sa, 15:30-17:30, Reteko

Aktionstraining – gemeinsam mehr erreichen

In unserem Aktionstraining möchten wir mit euch Möglichkeiten des Handelns bei (Massen)Aktionen, Blockaden, etc. üben, damit ihr sicher und selbstbestimmt handeln könnt. Das Training dient dazu, Erfahrungen auszutauschen, individuelles und kollektives Vorgehen durch Übungen zu stärken, Befürchtungen abzubauen und Neues kennenzulernen. Grundlegende Inhalte sind: Ziviler Ungehorsam; Motivationen und Ziele für Aktionen; Ängste und Befürchtungen; Bezugsgruppen als Basis von Aktionen;  Entscheidungsfindung in Bezugsgruppen und zwischen Bezugsgruppen; Blockadetechniken mit dem Körper; Repression und Umgang damit.

Achtung! Bitte seid pünktlich und nehmt euch, wenn möglich, für die gesamte Dauer des Trainings Zeit! Ein späteres Dazukommen oder früheres Gehen ist nicht sinnvoll!

Referent*in: Skills for Action
Zeit/Ort: Sa, 15.30-18.30, Großer Saal